Cobol: Wo die betagte Programmiersprache noch immer die Fäden zieht
- Peter Häffner
- 30. Okt. 2024
- 1 Min. Lesezeit
Cobol. Allein der Name klingt für viele nach angestaubten Serverräumen und Lochkarten. Doch weit gefehlt! Obwohl die Programmiersprache bereits über 60 Jahre auf dem Buckel hat, ist sie noch lange nicht im Ruhestand. Tatsächlich laufen heute weltweit noch unzählige Anwendungen mit Cobol – und das in Bereichen, die uns alle betreffen.
Cobol im Alltagseinsatz
Finanzwesen: Banken und Versicherungen sind die klassischen Einsatzgebiete von Cobol. Hier wickelt die Sprache bis heute einen Großteil aller Transaktionen, Kontoführungen und Versicherungspolicen ab.
Öffentlicher Sektor: Behörden und Ministerien setzen auf Cobol für Steuerberechnungen, Rentenverwaltung, Einwohnermeldeämter und viele weitere Bereiche.
Fluggesellschaften: Auch in der Luftfahrt spielt Cobol eine wichtige Rolle. Buchungssysteme, Flugplanverwaltung und Gepäckabfertigung – hier sorgt die Sprache für reibungslose Abläufe.
Logistik und Handel: Von der Warenwirtschaft über Lagerverwaltung bis hin zur Kassenabrechnung – Cobol sorgt für effiziente Prozesse im Hintergrund.
Warum Cobol so langlebig ist
Stabilität und Zuverlässigkeit: Cobol-Programme laufen oft seit Jahrzehnten stabil und zuverlässig – eine wichtige Eigenschaft für kritische Systeme.
Datenverarbeitung im Großformat: Die Sprache ist darauf ausgelegt, große Datenmengen schnell und effizient zu verarbeiten.
Wartbarkeit: Obwohl Cobol als komplex gilt, ist der Code meist gut dokumentiert und strukturiert, was die Wartung erleichtert.
Zukunft von Cobol
Obwohl Cobol vor großen Herausforderungen steht (Fachkräftemangel, Modernisierungsdruck), wird die Sprache uns wohl noch einige Zeit erhalten bleiben. Die Ablösung der unzähligen Cobol-Systeme ist komplex und kostspielig.
Stattdessen setzen viele Unternehmen und Organisationen auf hybride Ansätze: Sie modernisieren ihre Cobol-Systeme Schritt für Schritt und binden neue Technologien an, um zukunftsfähig zu bleiben.
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